Die Frauengruppe


Bilder von der Verabschiedung Christa Pfeiffer am 9.10.2021

Am 9. Oktober 2021 hat sich die Frauengruppe des Vereins zum letzten mal beim Äppel Lipp in Lindheim getroffen um sich bei Christa und Helmut Pfeiffer für ihr außergewöhnliches Engagement im Laufe von 33 Jahren sehr herzlich zu bedanken. Einige Bilder von dem schönen aber auch wehmütigen Nachmittag sehen Sie hier.


 

Monika Eichenauer schrieb am 30.10.2021 im Kreisanzeiger:

DÜDELSHEIM (co).  Am 13. November 1987 wurde auf Anregung des damaligen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden Werner Luft die Frauengruppe der Natur- und Vogelschutzgruppe Düdelsheim gegründet und seither von Christa Pfeiffer geleitet. Doch nach 33 Jahren hörte die Naturkundige Ende vergangenen Jahres auf. In den über drei Jahrzehnten wurde die mittlerweile fast 84-Jährige ausser von vielen Mitstreiterinnen auch von ihrem gleichaltrigen Mann Helmut bei den vielfältigen und kontinuierlichen Aktivitäten der Frauengruppe des Vereins Naturschutz Düdelsheim, wie er seit März 2017 firmiert, tatkräftig unterstützt. Zu ihrer Verabschiedung, die erst jetzt beim „Lipp“ in Lindheim stattfand, dankten ihr Vereinsvorsitzender Sebastian Scheid, der gesamte Vorstand und die Frauen herzlich und überreichten dem Ehepaar Präsente. Der Dank der naturkundigen Düdelsheimerin ging an alle Helfer und Helferinnen in dieser langen Zeit. Sie bedauert allerdings, dass sich noch keine Nachfolgerin -  oder ein Nachfolger - gefunden hat.

 

 

 

Als die Pfeiffers Anfang der 1980er Jahre aus Frankfurt nach Düdelsheim zogen, schlossen sie sich gleich den Naturschützern an. Zunächst leitete die frühere Zahnarzthelferin die Jugendgruppe, dann die Frauengruppe. Sie und Helmut sagen mit strahlenden Gesichtern: „Wir  haben das sehr gerne gemacht, weil wir selbst Freude dran hatten. Es war immer schön und wir haben viel gelernt“. Da ist es keine Frage, dass die Pfeiffers bei ihrem Haus einen richtigen Naturgarten haben, der vielen Schmetterlingen, Insekten und Kleintieren Quartier und Nahrung bietet. Die Naturforscherin kennt jede Menge Blumen, Kräuter, Vögel, Schmetterlinge und hat unzählige fotografiert, ebenso wie ihr Mann auch. Die Leser des Kreis-Anzeigers haben in den vergangenen Jahren schon viele ihrer schönen Fotos in der Zeitung sehen können.

 

 

 

Beim Rückblick auf die 33 Jahre gerät Christa Pfeiffer ins Schwärmen -  über all das, was die Frauen gemeinsam unternommen, gesehen und gelernt haben genauso wie über die lange Gemeinschaft, denn etliche Frauen sind von der Anfangszeit bis jetzt dabei geblieben und hatten erst ihre Kinder und nun schon ihre Enkel dabei. Anfangs trafen sich die Frauen, zunächst 18, doch die Gruppe wuchs rasch auf 30 Mitglieder an, im damaligen Restaurant Lindenhof. Es ging um Informationen zur gesunden Ernährung, um Kräuter, Koch- und Backrezepte und umweltfreundliches Haushalten. Exkursionen in die Düdelsheimer Gemarkung, Beobachtung und Erfassung der heimischen Wildblumen und der Insekten- und Vogelwelt kamen ebenso dazu wie Tipps zur naturnahen Gartengestaltung. Eine ganz frühe Mitstreiterin war die vor etwa 20 Jahren verstorbene Heidi Berg. Mit ihr ist Christa Pfeiffer durch die Wiesen gezogen und auf den Düdelsheimer Hausberg „Die Steinern“ gegangen, gegenseitig haben sie sich mit Fachbüchern in der Hand vor Ort alles über Schmetterlinge, Insekten, Vögel und Blumen beigebracht: „Wir wollten alles wissen“. Später fanden viele Treffen im Bauernhof von Hilde Schmid statt: „Da wurde auch gesungen und es gab Kaffee und Kuchen“. Kaffee und Kuchen oder eine andere Verköstigung gab es bei allen Exkursionen, denn die naturkundige Frauengruppe begab sich auf vielerlei stets themenbezogene Wanderungen und Ausflüge in die Umgebung von Düdelsheim und in die weitere Region. Fahrer der Gruppe waren meist Helmut Pfeiffer, Werner Luft und Gerd Roder.

 

 

 

Die Exkursionen führten die Frauen in den Vogelsberg, die Rhön, den Spessart, zum Ziegenhof nach Gomfritz bei Schlüchtern mit Verköstigung von Käsespezialitäten. Die Gruppe war im Büdinger Wildpark und im Garten Kölsch unterwegs, wanderte zum Glauberg und zu den Teichen im Düdelsheimer „Suder“, wurde durch die Frankfurter Parkanlagen und den Hessenpark bei Neu-Anspach geführt, lernte mit Karl Hermann Heinz aus Stockheim, Spezialist für die heimische Natur und hervorragender Naturfotograf, Biotope und Geotope der näheren Region kennen, war mit Natur- und Kulturführerin Annette Miksch am Limesturm in Rommelhausen unterwegs und hörte Vorträge zur natürlichen Salbenherstellung von Naturführerin Beate Schubert. Unvergessen sind auch Feiern in der Vogelschutzhütte am Waldrand, die Fahrt mit dem Frankfurter „Ebbelwei-Express“, die  Besichtigung des Früchteteppichs im Bad Soden-Salmünsterer Ortsteil Mernes und die Schachbrettblumenwiese im Spessart. Alle Exkursionen sind mit Fotos und Anschauungsexemplaren bestens dokumentiert. „Ich könnte ein Naturkunde-Museum aufmachen, weil mich das wahnsinnig interessiert. Man freut sich einfach drüber. Ich hab' ein total erfülltes Leben“, sagt sie mit einem Lächeln, „und hab' meinen Mann mit reingezogen“.

 

 

 

Angesprochen auf den Wandel in der Natur in den 33 Jahren entfährt es  Christa und Helmut Pfeiffer gleichzeitig: „Der ist drastisch!“. Der sukzessive Rückgang der Vielfalt der Natur stimme sehr bedenklich. Die hervorragende Schmetterlings- und Insektenkennerin hat „seit Jahren keine Huflattichmöttchen, Federmöttchen, bestimme Bläulinge und viele andere Insektenarten mehr gesehen. Auch die Vögel sind signifikant zurückgegangen, wir haben im Garten nur noch Rotkehlchen, Amseln und Spatzen. Das waren vorher viel mehr Arten“. Laut Nabu betrage der  Vogelartenrückgang über 40 Prozent, schildert die Düdelsheimerin. Ihr Mann ergänzt: „Vor allem die Waschbären haben zugenommen und machen wahnsinnig viel Brut kaputt“. Auch die Pfeiffers haben den ungebetenen Gast direkt am Haus. Hoffnung gibt ihr allerdings die Bepflanzung von Feldwegrändern und Ackerstreifen mit Blumen als Bienen- und Insektenweide.    Doch nicht nur die Natur liegt dem Ehepaar, das früher auch auf einigen Trekking-Touren in Südamerika, im Himalaya und Südafrika unterwegs war, am Herzen, sondern auch die Geschichte der Region. Das ist vor allem Helmuts Beritt, der auch schon vor vielen Jahren bei Ausgrabungen am Glauberg mitgeholfen hat.

 

FOTO: Monika Eichenauer

 

Christa Pfeiffer hat 33 Jahre lang die Frauengruppe des Vereins Naturschutz Düdelsheim geleitet.

Sie und ihr Mann Helmut sind engagierte Naturkenner- und schützer.


Seit 33 Jahren besteht die Frauengruppe des Naturschutz Düdelsheim.

Nun verabschieden sich die langjährigen Leiter Christa und Helmut Pfeiffer mit folgendem Gruß:

 

Liebe Mitglieder und Freunde der Frauengruppe,

 

wieder ist ein Jahr, vergangen, für viele Menschen mit dem Verlust von Heimat, Gesundheit oder eines geliebten Menschen. Auch wir mussten, bedingt durch die Pandemie, unsere Aktivitäten einschränken und Vernunft, Verantwortung und Zuversicht walten lassen - und das wird auch noch weiterhin notwendig sein.

Wir schauen uns die Film- und Bilderkonserven der schönen Ausflüge und Veranstaltungen an,

die wir in der Vergangenheit erleben durften – und sind zufrieden.

Auch Ihr könnt diese Nachlese hier ansehen.

 

Wir wünschen Euch Allen eine schöne Adventszeit, ein gemütliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Familie und Gesundheit und Zufriedenheit für das Neue Jahr.

 

Alles Gute und freundliche Grüße

 

von Christa und Helmut

 

p.s.

Leider haben wir für die Leitung der Frauengruppe keinen Nachfolger gefunden.

Mit dem 31.Dezember 2020 stehen wir, auch aus gesundheitlichen Gründen,

nicht mehr zur Verfügung.

Herzlichen Dank für die jahrelange Treue.

Uns hat es zwar oft viel Einsatz, aber immer viel Spaß gemacht.

Wir würden uns aber über jeden möglichen Kontakt auch in Zukunft freuen.

 

Eine Fotonachlese:

Rast an den Fischteichen im Suder
Rast an den Fischteichen im Suder